Marc Wäckerlin, namens der GLP/Piratenpartei-Fraktion; Nik Gugger, namens der EVP/EDU-Fraktion; Jürg Altwegg, namens der Grünen/AL-Fraktion; Fredy Künzler, namens der SP-Fraktion und Andreas Bosshart (FDP)

Eingereicht am: 17.06.2010

17.06.2010 - 2010-068
Stufe: Kommunale Vorstösse
Stand der Beratung: Erledigt

Eingereichter Text
Der Stadtrat wir eingeladen, verschiedene Projektvarianten für die Umsetzung der Informatik an der Oberstufe mittels OpenSource auf Basis von Linux zu prüfen.

Begründung
OpenSource und Linux sind zukunftsträchtige, bewährte, stabile und ausgereifte Technologien und Konzepte. Gleichzeitig ist ihre Verbreitung in der öffentlichen Verwaltung beschränkt, da viele Fachanwendungen nur unter Microsoft Windows laufen. Dies verhindert den Spielraum, den freien Markt und die freie Auswahl für die Stadt. Ziel soll es daher sein, sich aus dieser Abhängigkeit zu emanzipieren. Doch dafür braucht es einen politischen Auftrag.

Da die Informatik der Oberstufen bisher unter MacOS läuft und ohnehin in absehbarer Zeit angepasst werden soll, bietet sich hier die Gelegenheit einen Umstieg auf Linux für eine
grössere Anzahl Systeme ohne Abhängigkeit von Fachanwendungen zu migrieren. Die Risiken dieses Projekts sind sehr gering, die Chancen umso grösser.

Ziel ist es, sich aus einer Abhängigkeit zu befreien, aber ebenso interessant ist das Konzept der freien Software an sich. Da die Stadt ihre Entwicklung mit Steuergeldern finanziert, macht es Sinn, dass sie auf dem OpenSource-Konzept aufbaut, das an Universtäten entstand und nach allgemeinem gesellschaftlichem Nutzen strebt. Die Stadt soll dabei nicht nur Software übernehmen, sondern eigene Erweiterungen und Verbesserungen wiederum der Gesellschaft zufliessen zu lassen. Dies stärkt somit auch die soziale Verantwortung und die Bürgernähe der städtischen Informatik.

Wirtschaftlich gesehen sind OpenSource-Konzepte sehr interessant. Tatsächliche Einsparungen werden sich zwar eher erst mittel- bis langfristig einstellen, denn was an Lizenzen eingespart wird, muss oft an zusätzlichem Wissensaufbau wieder investiert werden. Doch anders als bei Lizenzzahlungen, die meist ins Ausland abfliessen, bleibt dieses Wissen lokal erhalten und stärkt die lokale Informatik. Statt auf grossen Informatikkonzernen bauen OpenSource-Konzepte vielmehr auf Dienstleistungen lokaler KMUs auf. Es ergibt sich somit ein zusätzlicher indirekter Gewinn für die Stadt Winterthur als Wirtschaftsstandort.

 

Beschluss des Grossen Gemeinderats vom 29. August 2011:

1.Vom Ergänzungsbericht des Stadtrates zum Dringlichen Postulat betreffend OpenSource an der Oberstufe wird in ablehnendem Sinn Kenntnis genommen.

2. Das Dringliche Postulat wird damit als erledigt abgeschrieben.