Digitale Nachhaltigkeit wird basierend auf der 2017 erschienenen wissenschaftlichen Publikation „Digital sustainability: basic conditions for sustainable digital artifacts and their ecosystems“ durch folgende 10 Voraussetzungen definiert. Diese Eigenschaften von digital nachhaltigen Software und Daten sowie deren Umfeld sind mit den nachfolgenden Icons symbolisiert. Die Beschreibung stammt aus dem Artikel „Digitale Nachhaltigkeit: Digitale Gemeingüter für die Wissensgesellschaft der Zukunft“.

Digitale Nachhaltigkeit

Dies ist das Icon zu digitaler Nachhaltigkeit. Dieses und alle folgenden Icons sind unter der Creative Commons Zero CC0 Lizenz freigegeben:

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Eigenschaften des digitalen Gut

Software, Daten und digitale Inhalte sollen folgende Eigenschaften erfüllen, damit sie als digital nachhaltig gelten:

1. Ausgereift

Das digitale Gut muss qualitativ ausgereift sein. Beispielsweise muss eine Software-Lösung verständlich programmiert sein, korrekt und sicher funktionieren und die benötigten Anforderungen vollständig abdecken.

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Digitale Nachhaltigkeit: Ausgereift

2. Transparente Strukturen

Digitale nachhaltige Güter müssen transparente Strukturen aufweisen, d.h. der Quellcode einer Software muss vollständig offengelegt und das Format von Daten mittels eines offenen Standards öffentlich nachvollziehbar dokumentiert sein. Diese technische Transparenz ermöglicht Kontrolle und Verbesserungen, was zu mehr Vertrauen und weniger Fehlern führt.

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Digitale Nachhhaltigkeit: Transparente Strukturen

3. Semantische Daten

Die fortschreitende Digitalisierung erfordert, dass Informationen nicht nur von Menschen, sondern auch von Maschinen verstanden werden. Folglich müssen digital nachhaltige Informationen durch semantische Daten miteinander verknüpft sein. Durch solche Metadaten lassen sich grosse Mengen digitaler Informationen maschinell weiterverarbeiten, aggregieren und interpretieren.

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Digitale Nachhhaltigkeit: Semantische Daten

4. Verteilte Standorte

In der digitalen Welt spielt auch der physische Aspekt eine wichtige Rolle. Sind Daten nur an einem Ort gespeichert oder läuft ein System nur auf einem einzigen Server, ist die langfristige Verfügbarkeit dieser digitalen Güter gefährdet. Digital nachhaltig ist es, wenn Informationen und Anwendungen redundant z. B. mittels Peer-to-Peer-Ansätzen mehrfach an unterschiedlichen Orten gespeichert sind. So wird die Abhängigkeit vom physischen Standort reduziert und die dauerhafte Verfügbarkeit erhöht.

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Digitale Nachhhaltigkeit: Verteilte Standorte

Eigenschaften des Ökosystems

5. Freie Lizenz

Rechtliche Rahmenbedingungen müssen erlauben, dass digitale Güter beliebig angewendet, verändert und weiterverteilt werden dürfen. So kann einmal erschaffenes digitales Wissen durch die Gesellschaft verbessert und uneingeschränkt angewendet werden.

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Digitale Nachhhaltigkeit: Freie Lizenz

6. Geteiltes Wissen

Die fachkundige Verbesserung und Erweiterung digitalen Wissens verlangt, Know-how und Erfahrungen auf möglichst viele Menschen aus unterschiedlichen Organisationen zu verteilen. So können die Wissens-Abhängigkeit von einzelnen Personen und Firmen reduziert und die Beiträge von anderen zahlreicher werden.

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Digitale Nachhhaltigkeit: Geteiltes Wissen

7. Partizipationskultur

Alle kompetenten Personen sollen sich mit konstruktiven Beiträgen an der Erweiterung und Weiterentwicklung des digitalen Guts beteiligen können. Dazu braucht es eine gesunde Partizipations-Kultur. Z. B. können Peer-review-Prozesse in der Community die erforderliche Qualität der Daten und Software sicherstellen.

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Digitale Nachhhaltigkeit: Partizipationskultur

8. Faire Führungsstrukturen

Faire Führungsstrukturen gewährleisten, dass die Kontrolle über das digitale Gut nicht bei einer einzigen Person oder Organisation liegt, sondern möglichst dezentral verteilt ist. Transparente Governance-Strukturen wie öffentliche Wahlen regeln dabei die Verantwortlichkeiten.

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Digitale Nachhhaltigkeit: Faire Führungsstrukturen

9. Breit abgestützte Finanzierung

Die Infrastruktur (beispielsweise Internet-Server), das zuständige Personal und weitere Ressourcen sollten von möglichst unterschiedlichen Akteuren bezahlt werden. Eine breit abgestützte Finanzierung erlaubt Unabhängigkeit von einer einzelnen Institution und reduziert Interessenskonflikte.

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Digitale Nachhhaltigkeit: Breit abgestützte Finanzierung

Auswirkungen auf die Gesellschaft

10. Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung

Und schliesslich sollen digital nachhaltige Güter und deren Communitys einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im klassischen Sinne leisten. Mit anderen Worten haben digital nachhaltige Programme und Daten eine positive ökologische, soziale oder ökonomische Wirkung. Gleichzeitig müssen digital nachhaltige Güter in ihrer Herstellung und Anwendung Ressourcen aus nachhaltigem Hintergrund benutzen, beispielsweise Strom aus erneuerbaren Energiequellen oder Arbeitskräfte mit fairer Entlöhnung.

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Digitale Nachhhaltigkeit: Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung